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Aktuelles aus der AG Heimatmuseum - 2025
Bunker in Müggelheim wiederentdeckt
Aufgrund zweier Flak-Batterien im Ort war Müggelheim während des 2. Weltkriegs Ziel für alliierte Luftangriffe. Zum Schutz der Einwohner wurden Schutzbauwerke (Bunker) errichtet. Die Festschrift „200 Jahre Müggelheim“, herausgegeben anlässlich des 200. Gründungsjahres unseres Ortes, enthält einen Lageplan Müggelheims mit hohem Detaillierungsgrad. Gedruckt wurde dieser Plan in der Druckerei von Paul Arnoldi (1947). Neben Straßen, Flurstücken und Gebäudeumrissen sind auch öffentliche Bauten eingezeichnet. Für die Forschungen der Museumsgruppe des Müggelheimer Heimatvereins waren zwei eingezeichnete Luftschutzbunker von Interesse.
Bei einem "Bunkerspaziergang" der Gruppe in den letzten Wochen wurden nun die Reste bzw. Fragmente der beiden sogenannten Mutter/Kind - Bunker wiederentdeckt. Der Standard-Bunker Tongrubenweg/ Zur Bürgerheide (Straße 653) mit der Zahl 40 auf dem grünen Lageplan von Paul Arnoldi existiert noch als Schutthügel. Der Standard - Mutter/Kind - Bunker mit der Zahl 41/42 Hirseländer Weg/ Zum Rehwinkel wurde tiefenenttrümmert. Es existieren nur noch einige Betonbrocken in den Vorgärten der betreffenden Grundstücke als Erinnerung. Hier erfolgte der Abbruch zu Lasten der Bundesrepublik Deutschland, als Rechtsnachfolger des Großdeutschen Reiches. Beide Bunker wurden wahrscheinlich 1946 (?) gesprengt.
Zitat aus: "Sirenen und gepackte Koffer" (Chr. Links Verlag 2003 Seite 130) „Ein weiteres Russengefängnis findet sich zeitweilig auch im Tiefbunker unter dem Friedrichshagener Kurpark. Daneben nutzten die Besatzungsmächte die Bunkeranlagen aber auch für eigene militärische Zwecke. Allein in Köpenick werden von der Roten Armee fünf Flachbunker okkupiert. In zwei von ihnen im Bunker am Hirseländer Weg und an der Straße 653 in Müggelheim richtete man gar lokale Kommandanturen ein.“
Völlig überraschend erhielten wir Einblick in ein altes Fotoalbum. 5 Fotos vom Bunkerbau Hirseländer
Weg/ Am Rehwinkel waren zu sehen, eine echte Seltenheit. Die Museumsgruppe veröffentlicht diese
Fotos bei nächster Gelegenheit an dieser Stelle. Leider gibt es keine Augenzeugen mehr. An
mündlichen Überlieferungen und Hinweisen, z.B. zum Termin der Sprengung, ist die Museumsgruppe
sehr interessiert.
Ausführlich dokumentiert ist beispielsweise bereits der halb verschüttete "Ein – Mann - Bunker"
oberhalb des Badestrandes am Kleinen Müggelsee. Er hat es sogar in die "Berliner Geschichte -
Zeitschrift für Geschichte und Kulturhistorische Zeitschrift" geschafft.
Wenn sie, liebe Müggelheimer, Hinweise aus Erzählungen zu den genannten oder weiteren Schutzbauwerken haben, lassen sie uns gerne an ihrem Wissen teilhaben. Die Gruppe tagt jeden Dienstag von 16.00 - 18.00 Uhr im Dorfklub Alte Schule. Sie können uns auch gerne eine Nachricht auf info@mueggelheimer-heimatverein.deschicken.